Daten lügen nicht – Warum wir das „Bauchgefühl“ bei Immobilien in Rente schicken

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Dominik Kreller
5 Min. Lesezeit

Zwei Wohnungen. Identischer Preis. Gleiche Quadratmeterzahl. Beide haben diesen charmanten Altbau-Dielenboden, in den man sich sofort verliebt. Auf dem Papier sieht alles gleich aus. Doch die eine Wohnung wird sich in zehn Jahren im Wert verdoppelt haben und Ihnen jeden Tag Freude bereiten. Die andere kostet Sie erst Nerven, dann Rendite und am Ende vielleicht den Schlaf.

Der Unterschied? Es ist das einzige Kriterium, das Sie nicht renovieren können: Die Lage.

Wir alle kennen den Spruch „Lage, Lage, Lage“. Er ist zum Klischee verkommen, das jeder Makler beiläufig in den Raum wirft. Aber was bedeutet das eigentlich konkret? Ist eine Lage gut, nur weil der Bäcker um die Ecke ist? Oder ist sie schlecht, weil die Statistik eine sinkende Einwohnerzahl für die Region vorhersagt?

Das Problem ist, dass wir Immobilien oft emotional kaufen. Wir sehen das frisch gestrichene Wohnzimmer und übersehen, dass die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr eine Katastrophe ist. Oder wir lassen uns vom Exposé blenden. Dort steht „aufstrebendes Viertel“ – in Wahrheit bedeutet das oft nur, dass es dort momentan laut ist und die Kriminalitätsrate noch über dem Durchschnitt liegt.

Wir haben uns oft gefragt: Warum gibt es für alles harte Fakten und Vergleichswerte – für Aktien, für Autos, sogar für Kühlschränke – aber bei der größten Investition unseres Lebens verlassen wir uns auf vage Beschreibungen und unser Bauchgefühl?

Genau deshalb haben wir LageScore.de gebaut.

Schluss mit dem Rätselraten

Wir wollten weg von blumigen Adjektiven hin zu harten Daten. Unsere Mission ist simpel: Wir machen Standorte vergleichbar. Objektiv, nüchtern und radikal ehrlich.

Wenn Sie heute ein Exposé lesen, ist das Marketing. Wenn Sie LageScore nutzen, ist das Analyse.

Wir haben einen Algorithmus entwickelt, der mehr als 150 Datenpunkte für jede Adresse in Deutschland auswertet. Dabei geht es nicht darum, Ihnen die Entscheidung abzunehmen, sondern Ihnen das Werkzeug zu geben, diese Entscheidung fundiert zu treffen. Wir ersetzen die „Black Box“ der Standortqualität durch Transparenz.

Der 3-Ebenen-Blick: Warum „gut gelegen“ nicht ausreicht

Was unseren Ansatz von anderen unterscheidet, ist die Tiefe der Analyse. Ein Standort ist nämlich nie eindimensional. Eine Stadt kann boomen (gut für Investoren), aber die spezifische Straße kann durch Verkehrslärm unbewohnbar sein (schlecht für Mieter).

Deshalb brechen wir jeden Score auf drei Ebenen herunter:

  1. Die Makrolage (Die Region): Hier schauen wir auf das große Ganze. Stimmt die Wirtschaftskraft? Wie entwickelt sich die Demografie? Gibt es Jobs? Das ist das Fundament Ihrer Investition. Ohne eine starke Region hilft das schönste Haus nichts.

  2. Die Mesolage (Das Viertel): Jetzt zoomen wir rein. Wie ist das soziale Umfeld? Welche Reputation hat der Stadtteil? Wie sieht es mit Schulen und Ärzten aus? Hier entscheidet sich, wer Ihre zukünftigen Mieter oder Nachbarn sein werden.

  3. Die Mikrolage (Die Adresse): Das ist der „Vor-der-Haustür-Check“. Wie laut ist es wirklich? Wie schnell ist das Internet? Wie weit ist es exakt zum nächsten Supermarkt oder zur Haltestelle? Oft entscheidet diese Ebene darüber, ob man sich wohlfühlt oder ob die Fluktuation im Mietobjekt hoch sein wird.

Erst wenn man diese drei Ebenen übereinanderlegt, ergibt sich ein wahres Bild. Ein hoher Gesamt-Score bei uns ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis einer komplexen Datenfusion.

Was wir leisten – und was nicht

Transparenz bedeutet für uns auch, ehrlich darüber zu sprechen, wo unsere Grenzen liegen. LageScore bewertet den Standort, nicht das Objekt.

Wir können Ihnen sagen, dass die Mikrolage exzellent ist, die Lärmbelastung gering und die Kaufkraft im Viertel hoch. Wir können Ihnen aber nicht sagen, ob im Keller Feuchtigkeit ist, das Dach saniert werden muss oder ob die Eigentümergemeinschaft zerstritten ist. Für den Zustand der Immobilie brauchen Sie nach wie vor einen Gutachter oder Ihren gesunden Menschenverstand.

Aber wir nehmen Ihnen den risikoreichsten Teil der Vorarbeit ab.

Stellen Sie sich vor, Sie filtern Immobilienanzeigen. Statt jedes Mal hinzufahren, Zeit zu verschwenden und sich von einem Makler „verkehrsgünstig“ (laut!) schönreden zu lassen, prüfen Sie die Adresse kurz bei uns. Ist die Anbindung schlecht? Klick, aussortiert. Ist die Lärmbelastung rot? Klick, weg damit.

Sie sparen sich unzählige Besichtigungen an Orten, die gar nicht in Ihr Profil passen. Sie identifizieren Dealbreaker, bevor Sie überhaupt den Zündschlüssel Ihres Autos umdrehen.

Wohin die Reise geht

Dies ist erst der Anfang. Wir starten heute mit einer Datenbank, die bereits tiefgreifende Analysen für ganz Deutschland liefert. Aber Daten sind lebendig. Stadtteile verändern sich, neue Verkehrsprojekte entstehen, demografische Wandel vollziehen sich. Wir werden unsere Algorithmen stetig verfeinern und neue Datenquellen erschließen, um das Bild noch schärfer zu zeichnen.

In den kommenden Wochen werden wir hier auf dem Blog tiefer in die Materie eintauchen. Wir werden konkrete Fallbeispiele analysieren, zeigen, wie man „versteckte Perlen“ (B-Lagen mit A-Potenzial) findet und erklären, welche Datenpunkte für welche Strategie – ob Eigennutz oder Kapitalanlage – am wichtigsten sind.

Wir laden Sie ein, das Tool zu testen. Geben Sie Ihre eigene Adresse ein oder die einer Immobilie, mit der Sie liebäugeln. Vergleichen Sie Ihr Gefühl mit unseren Daten. Deckt es sich? Oder gibt es Überraschungen?

Oft liegt die Wahrheit nämlich nicht in dem, was wir sehen, sondern in dem, was wir messen können.

Vielleicht haben Sie selbst schon einmal die Erfahrung gemacht, dass eine Immobilie auf den ersten Blick perfekt wirkte, sich die Lage im Nachhinein aber als Fehler herausgestellt hat? Was war der Faktor, den Sie damals übersehen haben?

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